Newsletter 16/01

19.04.2001
Die Neuigkeiten im Telefonbereich bis zum 19.04.2001 - von teltarif.de für Sie zusammengefasst.
  1. Telekom schaltet weiteren Konkurrenten ab
  2. Noch weitere Abschaltungen?
  3. Teledump mit neuen günstigen Auslandszielen
  4. In der Grauzone: Werbe-Methoden bei Festnetz-Vertragsabschlüssen
  5. RegTP: XXL für alle!
  6. Flatrate für 22 Mark monatlich?
  7. Viag Interkom verkauft Internettochter
  8. Mobilfunk: Free & Easy-Pakete teurer, neue Tarife bei Viag Interkom
  1. Telekom schaltet weiteren Konkurrenten ab

    Die Deutsche Telekom hatte am Dienstag angekündigt, dass Leitungsnetz von Callino vom Telekom-Netz zu trennen. Heute, Punkt 18 Uhr wurde der insolvente Konkurrent dann in der Tat abgeschaltet.

    Als Begründung wurden ausstehende Rechnungen genannt. Callino habe dem Unternehmen zudem keinen akzeptablen Plan zur Rückzahlung der Schulden vorgelegt.

    Wie der abgeschaltete Mitbewerber äußerte, entspricht der ausstehende Rechnungsposten einem einmonatigen Rückstand; der Finanzierungsplan habe sich im "normalen Handling" zwischen Unternehmen bewegt.

    Die Telekom hat Callino dennoch vom Netz getrennt und damit auch viele Reseller des Anbieters. Ob das von Callino vorliegende Angebot zur Rückzahlung wirklich tragfähig war, können wir nicht beurteilen - dafür fehlt uns Einblick in Details. Callino sprach jedoch von "Marktbereinigung", die die Deutsche Telekom hier mit aller Strenge durchführen würde.

  2. Noch weitere Abschaltungen?

    Es kann durchaus sein, dass in den nächsten Tagen oder Wochen noch weitere Telefonfirmen von der Deutschen Telekom abgeschaltet werden. Der Spiegel hatte über Ostern berichtet, dass insgesamt 31 Anbieter zusammen fast eine Milliarde Mark Schulden bei der Deutschen Telekom haben! Zumindest einige dieser Unternehmen beklagen aber, dass die Rechnungen der Telekom teilweise falsch seien, und dass sie deswegen nur Teilbeträge bezahlen würden. Hierzu werden wir in den nächsten Tagen noch eingehender auf www.teltarif.de berichten.

    TelDaFax, die mittlerweile seit zwei Wochen offline sind, haben für heute Mittag eine Pressekonferenz angesetzt. Wir hoffen, dass auf dieser nähere Details zur tatsächlichen Höhe der Schulden oder den weiteren Plänen genannt werden. Selbstverständlich werden nach Ende der Pressekonferenz auf unserer Homepage berichten, was sich ergeben hat.

  3. Teledump mit neuen günstigen Auslandszielen

    Teledump verfolgt ungeachtet der schwierigen Situation einiger Wettbewerber seine Preispolitik weiter und bietet ab heute (18. April) weitere Auslandsziele günstig über die eigene Netzvorwahl 0190-031 an. Gespräche nach Finnland und Norwegen kosten nun zum Beispiel 10,5 Pfennig die Minute, ebenso wie Verbindungen nach Neuseeland. Die Minutenpreise gelten rund um die Uhr und werden vor dem Gespräch zur Sicherheit noch einmal angesagt (kostenfrei).

    Wer technisch ein wenig versiert ist, kann scheinbar auch ganz ohne Kosten telefonieren. Ein 31jähriger Mann aus Sachsen hat dazu Ortsnetzverteiler der Deutschen Telekom in der Nähe seines Wohnortes angezapft und vor allem teure 0190-Servicenummern angerufen. Während dem Mann keine Kosten entstanden, wurden vielen Privatpersonen diese Verbindungen berechnet. Wer glaubt, betroffen zu sein, soll sich mit der Polizei in Verbindung setzen. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.teltarif.de/s/s4969.html .

  4. In der Grauzone: Werbe-Methoden bei Festnetz-Vertragsabschlüssen

    Im Wettbewerb um Marktanteile lassen sich die Telefongesellschaften einiges einfallen, um Kunden zu gewinnen. Die Methoden, derer sie sich dabei bedienen, sind nicht immer legal. So schicken einige Unternehmen Drückerkolonnen los. Diese überreden Kunden an der Haustür oder am Telefon zum Wechsel oder Abschluss eines Vertrages. Das berichtet die in Stuttgart erscheinende Zeitschrift "connect" in der heute erscheinenden Ausgabe 9/2001.

    Die von speziellen Vertriebsfirmen und privaten Call-Centern geschickten Vertragsvermittler sollen teilweise sogar als Mitarbeiter der Telekom aufgetreten sein und vorgegeben haben, die letzte Telefonrechnung überprüfen zu wollen. Danach füllten sie laut "connect" aber einen Freischaltungsauftrag eines anderen Anbieters aus und ließen den Kunden eine angebliche Jahres-Endabrechnung der Telekom unterschreiben. Erst bei der neuen Rechnung habe das Opfer den Wechsel zur anderen Telefongesellschaft entdeckt.

    Interessanterweise wurde vom Landgericht Bonn aber gegen die Telekom eine einstweilige Verfügung verhängt, die es der Telekom untersagt, weiterhin Kunden anzurufen und ohne unterschriebenen Vertrag zurück auf die DTAG zu preselecten. (AZ: 11 O 35/01 vom 05. März 2001). Wir haben auch Hinweise von unseren Lesern, dass neben o.tel.o auch Talkline und Operator mit ähnlichen Methoden Kunden anwerben. Dabei sind Werbeanrufe ohne vorheriges Einverständnis, auch "Cold Calling" genannt, in Deutschland per Gesetz wettbewerbswidrig.

  5. RegTP: XXL für alle!

    Der XXL-Pauschaltarif der Deutschen Telekom, mit dem kostenloses Telefonieren an Sonn- und Feiertagen möglich ist, soll jetzt auch für Kunden mit Analoganschluss verfügbar werden. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) verlängerte die Ende April auslaufende Genehmigung für den XXL-Tarif für ISDN-Anschlüsse bis zum 31. Oktober - mit der Auflage, dass das Unternehmen ein entsprechendes Angebot auch für Analog-Anschluss-Kunden anbietet. Der Antrag dafür muss bis 10. August vorliegen.

    Beim XXL-Tarif zahlt der Kunde rund 15 Mark Aufschlag zur normalen ISDN-Monatsgrundgebühr und kann dafür darf an Sonn- und Feiertagen kostenlos telefonieren. Über die Nutzung einer der offenen Einwahlnummern kann man aber auch kostenlos surfen. XXL war Mitte letzten Jahres eingeführt worden. Zu den Auflagen der RegTP gehört auch, dass die Telekom Regulierungsbehörde monatlich über die Nutzerzahl und das Nutzungsverhalten bei XXL berichtet. Damit wird überprüft, ob die Kosten für diesen Pauschaltarif langfristig von den Einnahmen gedeckt werden.

  6. Flatrate für 22 Mark monatlich?

    Man möchte es nicht für möglich halten: Trotz des Flatrate-Sterbens der letzten 12 Monate, der sogar die T-Online-Flatrate für Analog- und ISDN-Anschlüsse zum Opfer fiel, wagen sich neue Anbieter aufs Parkett. Diesmal soll das unbegrenzte Surfvergnügen sogar nur 11 Euro im Monat kosten, dafür soll man ständig Werbung für Erotik-Sites über sich ergehen lassen. Dabei verursacht ein Flatrate-Nutzer meist 100 Mark und mehr im Monat an Kosten für die Einwahl und den Zugang selber. Die paar Erotik-Banner können das Missverhältnis zwischen den Flatrate-Kosten und dem Flatrate-Preis auch nicht ausgleichen. Um nicht noch Werbung für derartig haarsträubende Angebote zu machen, nennen wir hier den Namen des Betreibers nicht.

  7. Viag Interkom verkauft Internettochter

    Viag Interkom trennt sich übrigens von seiner Internettochter Planet Interkom. Das Tochterunternehmen geht zum größten Teil an Tiscali. Der neue Hauptanteilseigener will eigenen Worten nach der größte Internet-Service-Provider auf dem Markt werden.

    Die Tarife bleiben zunächst bestehen. Wer über Planet Interkom ins Internet geht, sollte aber die Entwicklung verfolgen. Kurzfristige Preisänderungen sind im Internet by Call möglich. Informationen dazu finden Sie unter http://www.teltarif.de/s/s4947.html .

  8. Mobilfunk: Free & Easy-Pakete teurer, neue Tarife bei Viag Interkom

    Seitens der Mobilfunkbetreiber wurden den Telefonkunden in diesem Jahr keine netten Angebots-Ostereier ins Nest gelegt - im Gegenteil: Die Ankündigungen der Netzbetreiber, die Preise für Prepaid-Pakete zu erhöhen, werden umgesetzt. Den ersten Schritt für den Abbau der Geräte-Subventionierung hat E-Plus Mitte dieses Monats getan: Die Preise für Free & Easy-Prepaidkarten, die man zusammen mit einem Mobiltelefon kauft, wurden deutlich erhöht.

    Inklusive 25 Mark Startguthaben zahlt man für die Wertkarte zusammen mit dem Nokia 3310 nun 349 Mark. Mit Alcatel 303 WAP, Siemens A35 oder Philips Az@lis 238 wird die Karte jetzt für 199 Mark verkauft. Vorbei sind die Zeiten, in denen man auch bei E-Plus Prepaid-Bundles für zum Teil deutlich unter 100 Mark kaufen konnte.

    Der zur MobilCom-Gruppe gehörende Provider Cellway hat bereits angekündigt, sich der Preiserhöhung des Netzbetreibers anzuschließen. Andere Provider dürften kurzfristig folgen. Derzeit noch nicht betroffen sind Handys, die man beim Abschluss eines neuen Laufzeitvertrags kauft. Noch bekommt man sie zu den gleichen Konditionen wie bisher.

    Interessanteres gibt es über Viag Interkom zu berichten: Seit dem 17. April bietet dieser Netzbetreiber neue Mobilfunktarife an. Beim Tarif Genion Starter fällt die Grundgebühr mit 9,95 Mark pro Monat vergleichsweise niedrig aus, und die Gesprächspreise pro Minute reichen von 15 Pfennig für Wochenend-Festnetzgespräche bis 1,29 Mark für Gespräche tagsüber in andere Mobilfunknetze. Netzinterne Gespräche und Anrufe zur Mailbox kosten in der Hauptzeit (8 bis 18 Uhr) 69 Pfennig und 39 Pfennig in der Nebenzeit. Der Anbieter verlangt allerdings einen monatlichen Mindestumsatz von 10 Mark. Die Taktung ist, anders als im Privat-Tarif, 60/10 und somit ungünstiger, da die erste Gesprächsminute immer voll berechnet wird. Die Einrichtungsgebühr liegt bei 49 Mark.

    Nicht für Wenigtelefonierer, aber für Lebenspartner gedacht, ist der Tarif Genion Duo. Bei diesem Tarif erhält der Vertragspartner jeweils zwei Handys, Mobil- und Festnetznummern, City- oder Localbereiche und Home-Zonen. Die Monats-Grundgebühr beträgt 44,90 Mark und die Gesprächspreise sind am Genion-Home-Tarif orientiert. Gespräche zwischen den beiden Karten kosten rund um die Uhr nur 15 Pfennig die Minute. So günstig telefonieren sonst nur Business-Kunden von E-Plus im Professional-XL-Tarif zu anderen E-Plus-Anschlüssen. Weitere Informationen zu diesen Tarifen finden Sie in der entsprechenden Meldung unter der URL http://www.teltarif.de/s/s4961.html .

    Und wo wir gerade bei Viag sind: Nachdem man mit der LOOP-Prepaidkarte von Viag Interkom - wie berichtet - bisher in vermutlich allen rund 80 Roaming-Ländern telefonieren konnte, die auch E2-Vertragskunden offen stehen, hat der Netzbetreiber dieses nette, aber unbeabsichtigte Feature jetzt abgeschaltet. Viag-Prepaid-Kunden können somit nur noch in 25 europäischen Staaten mobil telefonieren. Dafür funktioniert dies - wie auch bei der XtraCard von T-D1 - ohne zusätzliche Anmeldung und Bonitätsprüfung. Dies ist bei E-Plus (Free & Easy) noch gar nicht und bei D2 Vodafone (CallYa) erst ab Sommer möglich.


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