Die Neuigkeiten im Telefonbereich bis zum 31.12.1998 - von teltarif.de für Sie zusammengefasst.
- Die letzte Preissenkung der
Deutschen Telekom ist noch gar nicht
in Kraft getreten, da kündigt Chef Ron Sommer bereits weitere
Spartarife an. Für Privatkunden soll es künftig die Möglichkeit
geben, ab 22 Uhr abends für 6 Pfennig die Minute zu
telefonieren. Bisher war dieses nur zwischen 2 und 5 Uhr
früh möglich - wenn die allermeisten Bundesbürger schlafen.
Gegen Zahlung einer Extra-Grundgebühr wird man den Beginn der
Billigzeit sogar noch weiter vorverlegen können. Allerdings sind
diese Pläne bis jetzt noch nicht einmal Telekom-intern genehmigt,
geschweige denn von der Regulierungsbehörde.
Damit will die Telekom ihren Privatkunden Ferngespräche zur
Nebenzeit zum selben Preis anbieten wie ihren Konkurrenten zur
Hauptzeit: Letztere bezahlen nämlich aufgrund des festgelegten
Interconnect-Tarifs zwischen 9 und 21 Uhr 5,96 Pfennig
pro Minute (inklusive MwSt.) für ein Ferngespräch, welches
diese über Telekom-Leitungen laufen lassen. Dieser Tarif wurde
oft kritisiert - ermöglichte er doch z.B. Anfang 1998 Mobilcom,
einfach zwei Ferngespräche bei der Telekom einzukaufen und diese
dann auf der einzigen vorhandenen Mobilcom-Telefonvermittlung
in Hamburg aneinanderzuhängen. Mobilcom bezahlte damit
12 Pfennig an die Deutsche Telekom - rechnete aber
19 Pfennig ab. Ein 01019-Gespräch von München nach
Stuttgart wurde dazu in die zwei Hälften München->Hamburg und
Hamburg->Stuttgart aufgespalten. Inzwischen unterhält Mobilcom
jedoch ein deutlich umfangreicheres Netz.
Es sollte also in nächster Zeit weiter über den
Interconnect-Tarif diskutiert werden - aber nicht über eine
Erhöhung, sondern über eine Senkung, spätestens
im Jahr 2000! Übrigens: Die oft zitierten "durchschnittlich
2,7 Pfennig pro Minute" gelten nur dann, wenn der
Konkurrent der Telekom über ein gut ausgebautes eigenes Netz
verfügt, und folglich überwiegend günstige Ortsgespräche
statt teuren Ferngesprächen bei der Telekom einkaufen muß, um
die letzten Meilen bis zum eigenen Netzknoten zu überbrücken!
Vielleicht sollten die Alternativ-Carrier im eigenen Interesse
per Rundschreiben an alle Redaktionen hier auf eine genauere
Darstellung der Tatsachen drängen.
- Daß 1999 heiß wird, zeigt auch die Ankündigung von Drillisch: Ab
dem II. Quartal 1999 sollen die Drillisch-Kunden die Möglichkeit
haben, für 10 bzw. 14 Pfennig pro Minute zur Hauptzeit
zu telefonieren! Zur Nebenzeit werden sogar nur 7 Pfennig
genannt. Allerdings gelten die 10 Pfennig nur für Personen,
die in den wichtigsten Großstädten bzw. deren City-Zone wohnen.
Alle anderen zahlen 14 Pfennig zur Hauptzeit - Tribut an
das noch nicht vollständig ausgebaute Netz. Kundenfreundlicher
wäre es, stattdessen eine Mischkalkulation durchzuführen und
einen Mittelwert als Preis festzusetzen. Damit werden aber die
sensationellen 10 Pfennig pro Minute aber nicht erreicht.
Drillisch war bereits 1998 im Festnetz aktiv, allerdings
hauptsächlich als Wiederverkäufer für andere Unternehmen.
- Keine Zukunftsmusik sind die 15,9 Pfennig pro Minute, die
Mox Telecom für Ferngespräche ab 1. Januar
1999 angekündigt hat. Und anders als viele andere günstige
Angebote rechnet Mox weiterhin sekundengenau ab. Das Netz
zeigt nur sehr wenige oder gar keine Überlastungserscheinungen.
Einziger Nachteil: Eine kurze Anmeldung ist erforderlich.
Diese kann aber ohne Formalien auch über das Internet
erfolgen, ein entsprechender Link steht auf der Mox-Seite auf
http://www.teltarif.de/. Es gibt keinen Mindestumsatz und
keinen Grundpreis.
- Der Anbieter Viatel 01079 berechnet
schon seit Heiligabend nur noch 16 Pfennig pro Minute für
Ferngespräche zur Hauptzeit (Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr)
bzw. 9 Pfennig sonst. Die USA-Tarife werden künftig auf
30 bzw. 24 Pfennig pro Minute gesenkt. Anders als die
meisten anderen Firmen rechnet Viatel an Feiertagen wie an
dem Wochentag ab, auf den der Feiertag fällt. Das Problem:
Viatel ist oft extrem überlastet.
Zur Zeit errichtet Viatel ein europaweites Netz namens Circe,
das allein 2300 Kilometer Glasfaser in Deutschland umfassen wird.
Sobald dieses Netz fertig ist, gehört die Netzüberlastung sicherlich
der Vergangenheit an.
- Newtel ist nicht wegen seiner neuen
Inlandstarife interessant, sondern wegen einer weiteren Regel:
Newtel ist der erste der neuen Anbieter, der künftig zwischen
ISDN- und Analogtarif trennen wird! ISDN-Anschlussinhaber zahlen
künftig 19,7 Pfennig pro Minute, Analoganschlussinhaber
24,4 Pfennig.
- Talkline 01050 kündigt ebenfalls
eine Preissenkung zum 1. Januar 1999 an - bleibt aber über den
neuen Tarifen der Telekom: 29 Pfennig zur Hauptzeit und
19 Pfennig zur Nebenzeit. Nur zwischen 21 und 9 Uhr
bietet Talkline weiterhin den günstigen 9-Pfennig-Tarif.
Anscheinend dient dieser als Lockvogel - in der Hoffnung,
dass die Kunden auch tagsüber 01050 wählen.
- Mobilcom 01019 hat ganz
groß angekündigt, ab 1. Januar 1999 kostenlose Gespräche
anzubieten - und ganz klein dazugeschrieben, dass man sich
erstmal anmelden muss. Hat man seine Kontaktdaten in das
Internet-Formular eingetragen, darf man künftig zwischen 19
und 24 Uhr Gespräche bis zu einer Minute kostenlos führen.
Aber Achtung: Bei mehr als 60 Sekunden Gesprächsdauer schlägt
der volle Mobilcom-Tarife zu - mit 19 Pfennig pro Minute im
Minutentakt mittlerweile definitiv nicht mehr günstig!
- Wirklich umsonst gibt es künftig hingegen die ersten 5 Sekunden bei
Telebridge. Danach wird in
Minuten weitergetaktet. Die Preise: 22 Pfennig pro Minute
bzw. 11 Pfennig zur Nebenzeit, letzteres nur bei
Pre-Selection.
Gespräche in der Region 50 kosten bei Pre-Selection künftig
nicht viel mehr als Ortsgespräche bei der Deutschen Telekom:
9 Pfennig tagsüber und 5 Pfennig abends. Wer also
25 bis 50 km von einer Großstadt entfernt wohnt und dort mit
vielen Menschen telefoniert, sollte über Telebridge-Pre-Selection
nachdenken.
- Gnanam bietet sehr günstige
vorausbezahlte Telefonkarten. Gespräche innerhalb Deutschlands
kosten 18 Pfennig pro Minute, Großbritannien oder die
USA sind für 25 Pfennig im Programm. Gnanam berechnet
bis 31.3.1999 keinen Mobilfunk-Zuschlag für die 0800-Nummer,
so dass man für 18 Pfennig pro Minute auch Handy->Festnetz
telefonieren kann. Die andere Richtung kostet 43 Pfennig
pro Minute. Wenn man statt den 30-Mark-Karten die 50-Mark-Karten
kauft, sinken die Preise sogar nochmals leicht. Es gilt der
Minutentakt.
Die Preise sind zwar knapp, aber wahrscheinlich noch
korrekt kalkuliert. Mehrere Karten, die das teltarif-Team
erwarb, funktionierten einwandfrei. Die Einwahlnummer ist aber
des öfteren erst nach mehreren Versuchen zu erreichen - ein
schlechtes Zeichen, da Gnanam durch Steuerung des Kartenverkaufs
die verfügbare Kapazität kontrollieren können sollte. Gnanam ist
nach eigenen Angaben eine indische Firma, die Stimme der Ansage
auf dem Einwahlswitch wirkt asiatisch.
- Weitere Tarifsenkungen gab es bei
ACC,
Netcologne,
Telepassport,
Tesion und Westcom.
ACC berechnet künftig 18 bzw. 9 Pfennig
pro Minute. Der bisher sekundengenaue Tarife wird auf den
30-Sekunden-Takt umgestellt. Beim Takttarif dauert hingegen
eine Einheit genauso lang, wie von der Deutschen Telekom gewohnt,
nur dass diese statt 12 nur 9 Pfennig kostet. Die
Ersparnis: 25%, außer Citygespräche, die gleich teuer bleiben.
Tesion 01023 berechnet ab 1. Februar
16 bzw. 9 Pfennig pro Minute für Gespräche innerhalb
Baden-Württembergs. Ferngespräche sind mit 22 bzw. 11 Pfennig
pro Minute künftig nur minimal günstiger als bei der
Deutschen Telekom. Für
Call-by-Call-Kunden entfällt die günstige Nahzone, es wird
immer mindestens der Baden-Württemberg-Tarif abgerechnet. Der
Tarif "Call by Call mit Anmeldung", durch den man sich bisher die
6 Pfennig Verbindungsentgelt pro Gespräch sparen konnte,
entfällt ebenfalls. Tip: Wer sich noch vor dem 1.2.99 für
"Call by Call mit Anmeldung" registrieren lässt, zahlt auch
künftig kein Verbindungsentgelt.
Netcologne senkt den
Ferntarif auf 19 bzw. 9 Pfennig pro Minute und
bleibt sekundengenau. Westcom
berechnet künftig 20 bzw. 10 Pfennig pro Minute. Die bisher
getrennten Privat- und Business-Tarife werden dazu zusammengelegt.
Der Mindestumsatz entfällt, die sekundengenaue Abrechnung bleibt.
Kunden, die im Privat-17-Tarif (17 Pfennig pro Minute rund um
die Uhr) angemeldet sind, können diesen auf Wunsch behalten, neu
angeboten wird dieser aber nicht mehr.
Telepassport hatte ursprünglich angekündigt, bei Call by Call
auf den Minutentakt umzustellen. Diese Entscheidung wurde aber
nur einen Tag nach der Verkündung wieder gekippt - zum Vorteil
der Kunden. Der künftige Tarif: 18 Pfennig zur Hauptzeit,
12 Pfennig zur Nebenzeit.
- Im letzten Newsletter war angekündigt worden, daß die neuen
Preise von TelDaFax 01030 (17 Pfennig zur Hauptzeit,
9 Pfennig sonst) ab 1. Januar 1999 gelten. Das stimmt
nicht ganz - der Einführungstermin ist erst der 4. Januar.
Vom 1. bis 3. Januar gilt noch das Weihnachtsangebot mit ganztags
14 Pfennig pro Minute.
- Im letzten Newsletter standen auch die neuen Preise von
Arcor 01070. Hier war zwar kein Fehler
dabei - aber die Information, daß die Region 50 wegfällt, war
doch etwas kurz gekommen. In 1998 war Arcor mit Tarifen von
15, 11 bzw. 7.5 Pfennig pro Minute einer der günstigsten
Region-50-Anbieter. In 1999 wird stattdessen der Ferntarif
abgerechnet, der mit 18 bzw. 10 Pfennig teilweise deutlich
höher liegt.
- Vom 1. bis 3. Januar empfehlen sich für innerdeutsche Ferngespräche
die neuen Angebote von Viatel 01079
(9 Pfennig pro Minute, sekundengenau ab der 30. Sekunde) oder
die von Viag Interkom 01090
bzw. Arcor 01070 (jeweils 10 Pfennig
pro Minute, minutengenau).
Ab dem 4. Januar ist zur Nebenzeit
TelDaFax 01030 (9 Pfennig
pro Minute, sekundengenau) am günstigsten. Zur Hauptzeit kann man
über Mox (15,9 Pfennig pro Minute,
sekundengenau, Anmeldung) telefonieren. Weitere Alternativen
sind Viatel 01079 (16 Pfennig pro Minute, sekundengenau
ab der 30. Sekunde) oder TelDaFax 01030 (17 Pfennig pro
Minute, sekundengenau).
Weitere Informationen zu allen hier genannten Telefonfirmen,
wie zum Beispiel die Internet-Adresse, Hotline-Nummer oder eine
Tarifübersicht, finden Sie auf http://www.teltarif.de/ .
Ich wünsche Ihnen einen Guten Rutsch ins Neue Jahr. Hier in Berlin
gibt es zwar keinen Schnee - dafür krachen die Sylvesterraketen hier
bereits Stunden, bevor das alte Jahr zu Ende ist!
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