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Telekom kündigt Aus für die Auskunftsdienste an

Noch in diesem Jahr kommt das Aus für die Auskunfts­dienste der Deut­schen Telekom.
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Die Deut­sche Telekom hat ange­kün­digt, ihre Auskunfts­dienste zum 1. Dezember einzu­stellen. Grund: Die Nach­frage ist zu gering, wie der in Bonn ansäs­sige Konzern einräumt. 1995 seien bei der Auskunft 550 Millionen Anfragen einge­gangen. Seitdem schrumpfe die Nach­frage jedes Jahr um rund 20 Prozent. Heute werde der Dienst kaum noch in Anspruch genommen und daher einge­stellt.

Von der Einstel­lung betroffen sind die Inlands- und Auslandsaus­kunft. Auch der Weck­ser­vice stellt seinen Betrieb ein. Die genannten Dienste können nach Telekom-Angaben nicht mehr kosten­deckend betrieben werden. Der Konzern hat auch schon klare Vorstel­lungen dazu, wofür die einge­sparten finan­ziellen Mittel künftig genutzt werden. Die Inves­titionen sollen in den Ausbau der Glas­faser- und Mobil­funk­netze sowie in digi­tale Dienste fließen.

Rück­gang um 99,6 Prozent in knapp 30 Jahren

Telekom stellt Auskunft ein Telekom stellt Auskunft ein
Foto: Deutsche Telekom/ iStock/PeopleImages
Aus den 550 Millionen Anfragen 1995 sind nach Telekom-Angaben nur noch knapp zwei Millionen Anrufe pro Jahr geworden. Der Rück­gang liege demnach bei 99,6 Prozent in knapp 30 Jahren. "Das Angebot ist aus der Zeit gefallen", sagt Thomas Zähringer, der die Auskunft schon seit Jahren begleitet. "Digi­tale Services am Handy haben der Auskunft einfach den Rang abge­laufen. Lassen Sie uns mal den Selbst­test machen: Wann haben Sie zuletzt bei der Auskunft ange­rufen", fragt Zähringer.

Wie die Telekom weiter erklärt, nutzen heute mehr als 80 Prozent aller Deut­schen Smart­phones. Dazu kommen Note­books, Desktop-Computer und Tablets. Über Internet-Such­maschinen und digi­tale Auskunfts­por­tale seien heut­zutage die gesuchten Infor­mationen nur wenige Klicks entfernt. Die gedruckten Tele­fon­bücher will die Telekom weiterhin anbieten. Hier seien auch künftig die Details zu allen Teil­neh­mern zu finden - sofern diese das wünschen.

Call Center: "Aus kommt nicht über­raschend"

Für den Dienst­leister der Telekom in Pase­walk (Meck­len­burg-Vorpom­mern), der die Auskunft der Telekom betreut, kommt das Ende der Zusam­men­arbeit nicht über­raschend. Aller­dings sei es schon jetzt so, dass weniger als zehn Prozent des ursprüng­lichen Call-Center-Teams für die Telekom arbeiten. Alle anderen Mitar­beiter seien im Laufe der Jahre schon für andere Projekte einge­setzt worden. Das verblie­bene Team soll ab Dezember eben­falls für andere Projekte arbeiten. Für einige Mitar­beiter ist aber auch der Ruhe­stand die nächste Station.

In einem Ratgeber finden Sie Details zu Auslands­diensten und den Kosten für deren Nutzen. Die Über­sicht zeigt, dass es abseits der Internet-Ange­bote auch am Telefon deut­lich güns­tigere Alter­nativen zur Telekom-Auskunft gibt.

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