TV-Kabel

Internet, Telefon und Fernsehen über TV-Kabel

Die TV-Kabel­netz-Betreiber haben sich gegen die etablierten DSL-Anbieter in puncto Internet und Telefon in Stel­lung gebracht - und punkten mit konkurrenz­fähigen Ange­boten.
Von / Julian Ruecker

Während DSL und VDSL im Down­stream maximal Daten­raten bis zu 250 MBit/s bietet, beginnen TV-Kabel­anschlüsse häufig erst bei einer Geschwindig­keit von 100 MBit/s für die Inter­netver­bindung - dabei sind mitt­lerweile 1-GBit/s-Zugänge keine Beson­derheit mehr. Auch, aber nicht nur für Haus­halte mit großer Entfer­nung zur nächsten Vermitt­lungs­stelle, die via DSL nur 16 MBit/s oder weniger erzielen können, lohnt sich der Wechsel zu Internet via TV-Kabel. Ebenso kann beim Neubau eines Hauses der Kabel-Anschluss eine Alter­native zum Anschluss durch die Telekom ans Tele­fonnetz sein. Bei Wahl der Tech­nologie ist in Bezug auf das TV-Kabel der Wegfall des Neben­kos­ten­pri­vilegs in Miet­woh­nungen zu beachten.

Internet per Glas­faser wird dann irgend­wann die einzige zukunfts­fähige Internet-Lösung sein und bei entspre­chendem Ausbau­stand um 2030 nach und nach die bishe­rigen Tech­niken VDSL und TV-Kabel ablösen. Alles zu Internet und Telefon über das TV-Kabel Alles zu Internet und Telefon über das TV-Kabel
Bild: Kabel Deutschland, Bearbeitung: teltarif.de

Kombi von Internet und TV möglich, aber nicht mehr notwendig

Zum Start der Ange­bote für Internet über TV-Kabel vor einigen Jahren mussten Kunden immer einen TV-Basis-Anschluss buchen, der zusätz­liche monat­liche Kosten von bis zu 20 Euro verur­sachte. Das ist heute bei den meisten Kabel-Anbie­tern nicht mehr der Fall. Wer kein Fern­seh­pro­gramm über Kabel beziehen möchte, kann also einen reinen Internet-Zugang mit oder ohne Telefon-Anschluss buchen. Für alle anderen sind natür­lich weiterhin Kombi-Pakete für Internet, Telefon und TV buchbar.

Umge­kehrt ist zu beachten, dass nach dem Ende des Neben­kos­ten­pri­vilegs ab Juli 2024 die Kosten für das Kabel-TV nicht mehr wie bisher über die Miet­neben­kosten abge­rechnet werden dürfen. Hierzu müssen Bewohner dann einen eigenen Vertrag über TV mit dem Kabel­netz­betreiber schließen. In einer sepa­raten Über­sicht listen wir die Tarife für reines Kabel-TV ausge­wählter Netz­betreiber auf. In einigen Fällen kann es passieren, dass noch höchst umstrit­tene Durch­lei­tungs­gebühren für Netz­ebene-4-Betreiber hinzu­kommen.

Regionen zwischen Kabel-Netz­betrei­bern aufge­teilt

Anders als bei DSL hat der Kunde bei Kabel in Deutsch­land keine Wahl zwischen verschie­denen Netz­betrei­bern. Für jede Anschrift ist genau ein Anbieter zuständig, was aber nur noch fürs Kabel­fern­seh­pro­gramm rele­vant ist. Die bekann­testen Netz­betreiber sind Voda­fone, die Telekom und Pyur (Tele Columbus). Mehr Infos zu den regio­nalen Schwer­punkten und eine Auswahl von Tarifen finden Sie in unserer Über­sicht der Kabel-Anbieter.

Inzwi­schen öffnen die Kabel­netz­betreiber für Internet und Telefon ihre Netze auch für güns­tigere Mitbe­werber. Zum Teil wurde das sogar vom Staat als Gegen­leis­tung für die Geneh­migung einer Kabel­netz­betreiber-Über­nahme vorge­schrieben. Bekannte Reseller im Kabel­netz von Voda­fone sind zum Beispiel eazy und o2. Bei der Abfrage des Internet-Tarif­ver­gleichs erzielen Sie besser passende Ergeb­nisse, wenn Sie Ihre Tele­fon­vor­wahl eintragen.

In einem sepa­raten Ratgeber zeigen wir auf, wie Sie vorgehen können, wenn der Kabel-Provider Ihnen nicht die verspro­chene Geschwin­digkeit liefert. Inzwi­schen gibt es auch einen Rechts­anspruch auf Breit­band-Internet.

Schnelle Down­loads, aber nied­rigerer Upstream als VDSL

Bei Internet-Zugängen über TV-Kabel sind Tarife mit 100, 200 oder 400 MBit/s bis hin zu 1 GBit/s im Down­stream üblich. Wer viel Geschwin­digkeit nicht nur zum Herun­ter­laden, sondern auch für einen zügigen Upload benö­tigt, ist aber mit einem VDSL- oder Glas­faser-Anschluss even­tuell besser bedient. Im Vergleich zwischen VDSL- und Kabel-Internet-Tarifen mit gleich schnellem Down­stream, bieten die Kabel-Tarife häufig eine deut­lich nied­rigere Daten­rate zum Hoch­laden - sie sind aller­dings oft auch preis­güns­tiger.